Praxis für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, Diplom‑Psychologin Caren Irmer

Wie gehe ich als verhaltenstherapeutische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin vor?

Als erster Schritt der Behandlung wird eine Diagnostik durchgeführt. In dieser Phase klären wir gemeinsam, worum es überhaupt gehen soll, was das „Problem” ist, was sich verändern müsste. Möglicherweise gab es schon eine ausführliche Diagnostik an anderer Stelle (z.B. in einer Praxis, Ambulanz oder Klinik) und Sie suchen jetzt einen Therapieplatz für Ihre Tochter oder Ihren Sohn. Dann wäre es sehr wichtig und hilfreich, alle Arztbriefe und Vorbefunde zum ersten Termin mitzubringen. Die erste Phase ist dafür da, das Problem genauer zu beschreiben, analysieren und verstehen zu lernen. In der Verhaltenstherapie geht es auch darum, gemeinsam nach Auslösern für bestimmte problematische Verhaltensweisen zu suchen, um diese Auslösebedingungen dann in einem weiteren Schritt verändern zu können oder auch andere Verhaltensweisen neu aufzubauen. Hierzu stehen viele unterschiedliche Methoden zur Verfügung. Mir ist es sehr wichtig, dass sich Ihre Tochter oder Ihr Sohn aber natürlich auch Sie sich als Eltern bei mir wohlfühlen und Vertrauen zu mir aufbauen können. Ein gutes Vertrauensverhältnis schafft erst die Grundlage für ein erfolgreiches Arbeiten. Um das möglich zu machen, nehmen wir uns zu Beginn der gemeinsamen Arbeit sehr viel Zeit. Meine Schweigepflicht trägt dazu bei, für Eltern und Kinder bzw. Jugendliche einen sicheren Raum zu schaffen. Die diagnostische Abklärung umfasst mehrere Gesprächstermine, in denen die Probleme angesprochen werden können. Bei kleineren Kindern ist es oft hilfreich, über verschiedene Spielangebote Möglichkeiten zu eröffnen, sodass Probleme, Konflikte und Ängste ausgedrückt werden können. Bei Jugendlichen entscheiden wir, inwieweit die Eltern in die Therapie einbezogen werden. Möglicherweise kann es sinnvoll und erforderlich sein - natürlich in Abstimmung mit dem Kind oder dem Jugendlichen und den Eltern - auch weitere Personen wie Erzieher und Lehrer bzw. Erzieherinnen oder Lehrerinnen einzubeziehen. Je nach Situation und Fragestellung kann auch eine Intelligenztestung, verschiedene psychologische Tests bzw. auch eine Verhaltensbeobachtung durchgeführt werden. In jedem Fall besprechen wir immer gemeinsam das genaue Vorgehen. Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie beruht auf wissenschaftlich anerkannten Behandlungsverfahren. Bei mir kommen neben dem verhaltenstherapeutischen Ansatz auch systemische Verfahren aus der Familientherapie zur Anwendung. Verhaltenstherapie ist ein wissenschaftlich anerkanntes Verfahren, das sich aus den Erkenntnissen der Lernforschung entwickelt hat. Hierbei geht man davon aus, dass menschliches Verhalten (dazu gehört handeln, denken und fühlen) nicht angeboren, sondern zum großen Teil erlernt wurde und somit auch wieder verlernt werden kann. Da nicht nur nützliche und günstige Verhaltensweisen gelernt werden, sondern auch ungünstige, die das Leben erheblich einschränken können, ist es sehr hilfreich zu wissen, dass man diese ungünstigen Verhaltensweisen auch wieder verlernen kann. Für mich ist es selbstverständlich, die Beratung und Arbeit immer dem Entwicklungsstand des Kindes bzw. des Jugendlichen und den besonderen Lebensumständen anzupassen. Ich setze ganz bewusst an den Stärken und Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen an und verfolge gemeinsam mit den Patienten das Ziel, die Entwicklung anzuregen, ein aktives Lernen zu fördern und Veränderungen und Lösungen der Problematik des Kindes in der Familie und im sozialen Umfeld herbeizuführen und bestehende Konflikte zu bearbeiten. Dabei können ganz unterschiedliche Methoden zur Anwendung kommen. Zum einen hängt es von der Person, der Situation und den jeweiligen Möglichkeiten ab. Natürlich steht das Gespräch als Methode im Vordergrund. Es können aber auch ganz andere Dinge, wie z.B. spielen, malen, spazieren gehen, entspannen, Musik hören oder musizieren, Rollenspiele, Verhaltensexperimente, basteln, Puppenspiele oder kleine Hausaufgaben als verhaltenstherapeutische Methoden eingesetzt werden. In jedem Fall ist das Vorgehen angepasst an das Alter und die Bedürfnisse des Patienten und seine individuellen Neigungen und Stärken. Je nach Anliegen und Auftrag umfasst eine Behandlung insgesamt 15 - 45 Sitzungen. Die Anzahl der Termine vereinbaren wir nach den ersten Gesprächen. Eine Sitzung dauert in der Regel 50 Minuten.

weiter zu:  Wer wird mit einbezogen?
zurück zu: Wann biete ich Hilfe an?

Datenschutz | Impressum | Links